Werbung

Der Silicon-Valley-Oligarch

Elon Musk steigt mit der Twitter-Übernahme zum Regulierer auf

Ein Milliardär, der mit allem Möglichen Geld macht und irgendwann auch in den Mediensektor einsteigt – das wird russischen Oligarchen zugeschrieben. Für Tesla-Chef Elon Musk trifft das künftig auch zu. Doch ein Silicon-Valley-Oligarch ist nicht dank guter politischer Beziehungen zu Reichtum gekommen. Er besitzt keine protzige Luxusjacht, und er erwirbt auch nicht deshalb Medien, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen und in die Politik einzusteigen. Der Kauf des Kurznachrichtendienstes Twitter hat eine andere Dimension: Musk kann künftig Regeln formen, unter denen sich Meinungen bilden. In einer Welt, in der jeglicher Blödsinn millionenfach geliked werden kann, ist das womöglich relevanter als das Medienimperium eines Silvio Berlusconi. Elon Musk ist kein Anhänger Donald Trumps, sondern eigentlich nur von sich selbst. Fake-News und Hasstiraden interessieren ihn genauso wenig wie eine Brandmauer gegen selbige.

Daher ist es äußerst bedenklich, wenn ein exzentrischer Unternehmer selbst die Grenze zwischen freier Hassäußerung und autoritär-staatlicher Zensur in der digitalen Meinungswelt ziehen kann. Eine solch heikle Regulierung, die im Westen in den Kinderschuhen steckt, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe – nicht die eines Oligarchen aus dem Silicon Valley.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal